Future Fuel Feldversuch

Nachhaltigkeit in der realen Welt

Als Unternehmen sind wir uns der globalen Herausforderung bewusst, die durch Treibhausgasemissionen verursachte Klimaerwärmung zu verlangsamen und schließlich zu stoppen. Jeder Hebel zur Erreichung dieses Ziels muss so schnell wie möglich identifiziert und eingesetzt werden, um in kürzester Zeit eine echte Wirkung zu erzielen.

Auch wenn sie nicht im Fokus der öffentlichen Medien und der Politik stehen, bieten nachhaltige Flüssigkraftstoffe für Verbrennungsmotoren eine enorme Chance, den bestehenden Fuhrpark umweltfreundlich in Bewegung zu halten und dabei die vorhandene Infrastruktur zu nutzen.

Sobald diese Kraftstoffe in größeren Mengen zur Verfügung stehen, sind daher möglicherweise keine Investitionen in den zeitaufwändigen Bau neuer oder zusätzlicher Infrastrukturen mehr erforderlich - sowohl die Kraftstofflieferanten als auch die Autofahrer auf der ganzen Welt können so zu einer kurzfristigen Verlangsamung der Klimaerwärmung beitragen.

COR Bio-G EN228 E

Um zu zeigen, dass dieses Szenario nicht so weit in der Zukunft liegt, sondern mit der vorhandenen Technologie bereits jetzt realisierbar ist, und um die Industrie zu motivieren, ihre Bemühungen um eine größere Verfügbarkeit nachhaltiger Kraftstoffe zu verstärken, haben wir einen internen Feldversuch mit echten Coryton-Bewohnern und ihren Autos gestartet.

Der Kraftstoff

Der verwendete Kraftstoff sollte eine realistische Option der Gegenwart darstellen und nicht ein künstliches kleines Nischenprodukt, das nur in kleinen Mustermengen hergestellt werden kann. Aus diesem Grund wurde eine Mischung aus Ethanol, ETBE und einem außergewöhnlich hohen Anteil an Biobenzin hergestellt, die zusammen einen Bioanteil von über 50 % v/v ergeben.

In einigen europäischen Ländern, darunter auch im Vereinigten Königreich, wird Ethanol bereits dem Benzin beigemischt, und im Vereinigten Königreich wird der Anteil von bis zu 5 % (E5) auf bis zu 10 % (E10) im Jahr 2021 erhöht werden. Der Hauptunterschied zwischen COR Bio-G EN228 E5 und dem derzeitigen Kraftstoff ist die EtG-Komponente (Ethanol to Gasoline). Diese wird in einem umweltfreundlichen Prozess unter Verwendung von nicht essbaren Abfällen als Rohstoff und einem erheblichen Anteil an nachhaltiger Energie für die Umwandlung in einen Benzinkraftstoff hergestellt. Berücksichtigt man alle Auswirkungen dieses Prozesses, so beträgt die kumulierte Treibhausgaseinsparung unseres neuen Kraftstoffs 48,8 % im Vergleich zu herkömmlichem fossilem Kraftstoff.

Wichtige Beobachtungen

Es wurden 28 Leistungsberichte über Beobachtungen während des Feldversuchs registriert. 20 davon wurden als kraftstoffbedingt eingestuft, 6 betrafen andere Probleme, z. B. eine defekte Lichtmaschine oder regelmäßige Service-/Wartungsarbeiten, die durch eine Serviceleuchte auf dem Armaturenbrett angezeigt wurden.

In zwei Fällen wurde über ein kurzes Zögern beim Startvorgang berichtet, wobei ein Einfluss des Kraftstoffs nicht ausgeschlossen werden konnte. In den meisten Berichten ging es um die Leistung, die als besser empfunden wurde als bei den zuvor verwendeten herkömmlichen Kraftstoffen. In zwei Fällen wurden auch Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch festgestellt (um 5 % bzw. 1 mpg mehr), die meisten Fahrzeuge blieben jedoch auf dem gleichen Verbrauchsniveau wie zuvor.

Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Der vom Coryton-Team entwickelte Kraftstoff hat gezeigt, wie stark die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen fossilen Kraftstoffen gesenkt werden können, indem einfach die vorhandenen Produktionsströme und intelligente Mischungsmöglichkeiten genutzt werden. Natürlich reichen die Produktionsressourcen derzeit nicht aus, um den Benzinbedarf des Vereinigten Königreichs zu 100 % zu decken, aber der Feldversuch zeigt, dass es keinen Grund für Bedenken und Misstrauen gegenüber neuen Biokraftstoffen gibt, die unter Verwendung von Abfallrohstoffen hergestellt werden.

Bei der Gesamtstrecke des Feldversuchs von fast 20.000 Meilen wurde nur halb so viel treibhausrelevantes_CO2 in die Umwelt ausgestoßen wie mit konventionellem fossilem Kraftstoff.

Es zeigte sich, dass es keine Anzeichen für ungewöhnliche Veränderungen in der Leistung oder Zuverlässigkeit des COR Bio-G EN228 E5 gab, was ein positiver und ermutigender Ausgangspunkt für zukünftige Experimente ist, bei denen Kraftstoffe mit biogenen Rohstoffen bis zu 100 % verwendet werden.

Der Feldversuch war als qualitativer Praxistest eines verfügbaren Zukunftskraftstoffes in bestehenden Durchschnittsfahrzeugen gedacht. Die Tatsache, dass weder negative Tendenzen in irgendeine Richtung noch größere individuelle Probleme auftraten, zeigt, dass diese Kombination den Test auf Straßentauglichkeit bereits heute bestanden hat! Dies ist ein ermutigendes Ergebnis, das dazu beitragen kann, das Verständnis und die Akzeptanz für treibhausgasreduzierte oder sogar treibhausgasneutrale Kraftstoffe in der Zukunft zu erhöhen.